Schneeschuhwandern – die sanfte Wintersportart mit Erlebnisgarantie

Die Pandemie hat uns in diesem Winter fest im Griff, daher zögern viele verständlicherweise mit den üblichen Wintersportaktivitäten. Das wiederum rückt die sanften, naturnahen Wintersportdisziplinen in den Fokus. Unter anderem hat Schneeschuhwandern Hochkonjunktur – eine Disziplin, die nicht nur in Zeiten von Covid-19 eine tolle Alpin-Ski-Alternative ist.

Schneeschuhwandern ist neben Winterwandern die wohl unkomplizierteste Wintersportart, was die Ausrüstung angeht. Du brauchst neben ein paar Schneeschuhen lediglich winterfeste Trekkingstiefel, Trekkingstöcke und das, was du sonst für einen Ausflug „zu Fuß“ in den Schnee mitnimmst. Also: warme Kleidung, Handschuhe, Mütze, Sonnenbrille und idealerweise einen Rucksack. Schneeschuhe werden im Handel inzwischen in unzähligen Varianten angeboten. Um herauszufinden, ob dich Schneeschuhwandern langfristig begeistert, empfiehlt sich zunächst der Verleih. Du bekommst Schneeschuhe überall dort, wo „normales Winter-Equipment“ angeboten wird, oft sogar auch zum Leihen. Ob beim Skiverleih, beim Sporthändler oder in Wintersport-Hotels – lass dich als Anfänger auf jeden Fall beraten und dich in die Bindung der Schneeschuhe einweisen.

Junge Frau beim Schneeschuhwandern

Qual der Wahl: die Schneeschuhe

Schneeschuhe sind ja ursprünglich die Basisausrüstung von Trappern gewesen, die auf der Suche nach Nahrung durch die verschneite Wildnis in Nordamerika oder in den skandinavischen Ländern streiften. Historische Schneeschuhe bestanden aus einem Holzrahmen, in den ein Geflecht aus Lederbändern gespannt wurde. Die Füße wurden an den Schneeschuhen ebenfalls mit Lederbändern fixiert.

Moderne Schneeschuhe folgen diesem prinzipiellen Aufbau immer noch. Ihre Bauteile sind eine große Aufsetzfläche aus leichtem Metall oder Kunststoff, eingearbeitete Krallen an der Unterseite des Rahmens sowie eine bewegliche Bindung in der Mitte des Rahmens, an der Unterseite ebenfalls mit Krallen versehen. Die Funktionsweise gleicht der von Langlauf Skiern. Beim Anheben des Schneeschuhs klappt die Bindung hinten nach oben und senkt sich beim Auftreten wieder ab. Das verschafft optimalen Grip bei jedem Schritt.

Die Schneeschuhgröße reicht von 22 bis 30 und definiert das maximale Gewicht des Schneeschuhsportlers. Größe 22 ist ideal für Sportler bis 70 Kilo, Größe 30 eignet sich für 100 Kilo Körpergewicht und mehr. Die Hersteller bieten generell sehr einfach zu bedienende Bindungen an, mit denen du die Schneeschuhe mit wenigen Handgriffen am Trekkingstiefel fixierst. Mit ein bisschen Übung findest du schnell den Grad an Fixierung, der genügend Stabilität bietet, ohne den Fuß einzuschnüren.

Schneeschuhwandern funktioniert intuitiv

Für die ersten Gehversuche bedarf es beim Schneeschuhwandern höchstens einer Einweisung. Das Gehen ist nämlich denkbar einfach, sogar im steilen Gelände. Du wirst „von selbst“ nach den ersten Metern darauf achten, etwas breitbeiniger zu gehen als mit normalen Schuhen. Wesentlich sind von Anfang an gut angepasste Trekkingstöcke, denn sie tragen maßgeblich deinem Gleichgewicht bei, vor allem im tiefen Schnee. Sie sollten selbstverständlich mit großen Tellern ausgestattet sein, damit sie im Schnee nicht so tief einsinken. Idealerweise sind sie höhenverstellbar.

Die einzige technische Schwierigkeit besteht darin, mit Schneeschuhen quer zu einem Steilhang zu laufen. Denn nur sehr teure Schneeschuhe verfügen über Bindungen, die auch horizontal beweglich sind und somit Gefälle ausgleichen. Die herkömmlichen Schneeschuhe zwingen dich zu einer Schrägstellung der Fußgelenke, was den An- wie Abstieg quer zum Hang recht mühsam macht. Da ist es einfacher, den Winkel zu verkürzen und lieber etwas steiler bergan oder bergab zu laufen, der Grip reicht nämlich auch für echte Steilhänge aus. Besonders viel Spaß macht es, mit Schneeschuhen wirklich „querfeldein“ zu wandern. Du wirst erstaunt sein, wie gut es sogar funktioniert, sehr steile Hänge zu meistern. Allerdings wirst du dabei auch feststellen, wie anstrengend und kraftraubend Schneeschuhwandern im Gelände ist, daher empfiehlt sich eine Bekleidung, die – ähnlich wie beim Skitourengehen – flexibel an- und ausziehbar ist, idealerweise im Zwiebelprinzip.

Wie beim Skifahren: Schuhe und Socken entscheiden über den Spaß

Jeder Skifahrer kennt das Phänomen: Nicht der Ski entscheidet darüber, ob ein Skitag zum Glückserlebnis wird oder nicht, sondern die Schuhe und die Socken. Denn auch beim Schneeschuhwandern gilt: Nasse, kalte Füße machen die Tour schnell zur Tortur. Beim Schuh solltest du einen bereits eingelaufenen Trekkingstiefel bevorzugen, der natürlich wasserdicht sein sollte und über einen hohen Schaft verfügt. Sonst droht ständiges Eindringen von Schnee in den Schuh. Selbst bei Trekkingschuhen mit hohem Schaft sind zusätzliche Gamaschen beim Schneeschuhwandern äußert wertvoll. Überhaupt sind Gamaschen ein sinnvolles Ausrüstungsdetail für winterliche Outdooraktivitäten und für einen vertretbaren finanziellen Einsatz zu bekommen.

Wichtig sind selbstverständlich auch die Socken. Da du ja bei jedem Schritt die Bewegung der Bindung ausführst, entsteht deutlich mehr Reibung an den Füßen als beim normalen Gehen. Das ist ein hervorragendes Einsatzgebiet für die dickeren Socken von Wrightsock, wie z.B. die Modelle ESCAPE oder ADVENTURE. Wrightsock sorgen nämlich durch ihren zweilagigen Aufbau dafür, dass die Reibung bei jedem Schritt zwischen den gegeneinander gleitenden Sockenschichten neutralisiert wird. Das garantiert dir blasenfreien Winterspaß. Zudem halten die Wrightsock durch ihre Funktionalität dafür, dass Feuchtigkeit vom Fuß weggeleitet und über die Membran deines Trekkingschuhs nach außen geleitet wird. Du hast also auch bei hoher Aktivität trockene und warme, aber nie überhitzte Füße.

Schneeschuhwandern: Wo stapfe ich am besten los?

Prinzipiell geben die Tourismusverbände für Schneeschuhaktivitäten alle Wege frei, die auch fürs Winterwandern benutzt werden dürfen. Darüber hinaus bieten einige Regionen inzwischen ausgeschilderte Schneeschuhrouten an. Wenn du das Gelände gar nicht kennst, empfehlen sich prinzipiell geführte Touren. Denn jeder, der schon einmal in einer tiefverschneiten Winterlandschaft querfeldein unterwegs war weiß, wie trügerisch das Gelände im Vergleich zur Optik im Sommer ist. Selbst wenn du das Revier von Sommeraktivitäten kennst, ist es im Winter ungleich schwerer, sich zu orientieren. Daher gilt: Niemals leichtfertig in unbekanntes Gelände laufen. Solltest du Schneeschuhtouren planen, die von ausgeschilderten Wanderwegen abweichen, musst du sie sorgfältig planen, auch im Hinblick auf Lawinengefahren. Unterstützung erhältst du von den ortsansässigen Tourenanbieten, den Vereinen oder lokalen Guides.

Autor: Christian Bonk│ Tastenfeuer.de // Foto: Petra Boschert│Kur und Tourismus GmbH Bad Peterstal-Griesbach

Das solltest du beim Schneeschuhwandern als Ausrüstung mitnehmen

  • Verstellbare Stöcke mit großen Tellern

  • Rucksack

  • Wechselwäsche

  • Sonnenbrille/Schneebrille

  • Stirnlampe (für den Notfall „Verlaufen“)

  • Handy für Notrufe (plus Power-Bank zum Handy-Aufladen)

  • warmes Getränk im Thermogefäß

  • Kartenmaterial (falls du im Gelände wanderst)

  • Kabelbinder (für notdürftige Reparaturen an der Bindung)

  • Energieriegel, Schokolade, Traubenzucker

  • Trillerpfeife (damit kannst du im Notfall auf dich aufmerksam machen)

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