Von Bayern über Salzburg nach Oberösterreich

Von unserem Gastautor Andreas Gruhle

Etwa 230 Kilometer führt der SalzAlpenSteig vom Chiemsee im Süden Bayerns bis zum Hallstätter See im österreichischen Salzkammergut. Bereits im Jahr 2015 wurde der Premiumwanderweg eröffnet. In 18 Tagesetappen führt der SalzAlpenSteig durch die nördlichen Alpen zwischen Bayern und Oberösterreich, immer dem Weg des Salzes folgend.

Der Weitwanderweg erzählt die Geschichte des Salzes, das für die anliegenden Regionen lange Zeit eine Quelle des Wohlstands war. Am Wegesrand ermöglichen nicht nur die beiden Salzbergwerke, die Salzwelten Hallein und das Salzbergwerk Berchtesgaden, einen Einblick in die Salzgewinnung, auch der Transport des Salzes, von den Bergwerken über die Soleleitungen bis nach Rosenheim und München, wird nachvollziehbar.

Zwar hat der Fernwanderweg oft „nur“ Mittelgebirgscharakter, doch auch die vielen Höhenmeter auf und ab müssen überwunden werden. Bei einer Länge von teils mehr als 20 Kilometern pro Etappe ist das ganz schön sportlich. Landschaftlich hat der SalzAlpenSteig auf seinen 18 Etappen einige Höhepunkte zu bieten. Sie alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Dennoch gibt es welche, die besonders erwähnenswert sind.

Brachtalm und Hochfelln

Schon recht bald nach dem Start der Wanderung auf dem SalzAlpenSteig kommt man zur wunderbaren Brachtalm, am Fuß des Hochgerns, in den Chiemgauer Alpen. Eine Sennerin kümmert sich während des Almsommers nicht nur um die Tiere auf der Alm, sondern auch um vorbeikommende Fernwanderer, die hier die Möglichkeit haben, in einer richtig urigen Hütte ihr Nachtquartier zu beziehen.

Schon am nächsten Tag wartet mit dem Hochfelln nicht nur das nächste Highlight auf dem SalzAlpenSteig, sondern zugleich der höchste Punkt des Fernwanderwegs. Auf 1.674 Metern Höhe heißt es gut durchatmen und den Blick auf den Chiemsee genießen, der noch wenige Tage zuvor Startpunkt der Wanderung war.

Weißbachfall und Höllenbachalm

Die Etappe von Inzell nach Bad Reichenhall zählt mit zu den schönsten Etappen des SalzAlpenSteigs. Grund dafür sind vor allem der sagenhafte Weißbachfall, der über zwei Stufen ins Tal stürzt, und die traumhaft gelegene Höllenbachalm. Zum erfrischenden Weißbier auf der Almterrasse fehlt nur noch eine durchs Gras hüpfende und singende Heidi, um die Postkartenidylle zu vervollkommnen.

Mordaualm und Watzmannblick

Von Bischofswiesen führt die 8. Etappe des SalzAlpenSteigs ins Bergsteigerdorf Ramsau. Nach gut zwei Dritteln der Strecke erreicht gelangt man zur Mordaualm, von der es nun abwärts zum Etappenziel geht. Unvergesslich ist der Abstieg, da er einen der schönsten Blicke des gesamten Steigs offenbart: auf den berühmten Watzmann und seine beiden Nachbarn, das Hochkaltermassiv und die Reiteralpe.

Königssee

Von Touristen überrannt und doch immer wieder ein Highlight ist der der Königssee. Dort angekommen, ist die erste Hälfte des SalzAlpenSteigs geschafft. Eine Bootsfahrt über den See nach St. Bartholomä und noch weiter zum Obersee darf einfach nicht fehlen.

Salzachöfen

Die Salzachöfen hinter Golling. auf der österreichischen Seite des SalzAlpenSteigs, sind ein großartiges Naturschauspiel. Über Jahrtausende hat sich das Wasser hier seinen Weg durch eine enge Schlucht gebahnt und eine atemberaubende Kulisse hinterlassen. Beeindruckend ist der Bölick in die schier endlose Tiefe der Schlucht. Über schmale Leitern kann man den wilden, eindrucksvollen Wassermassen sogar noch etwas näherkommen.

Wasserfälle im Tennengau

Mehrere Wasserfälle liegen auf der nächsten Etappe des SalzAlpenSteigs, die von Scheffau nach Abtenau führt. Besonders beeindruckend sind die Wasserfälle im frühen Sommer, wenn weiter oben noch Schneereste des letzten Winters liegen. Überhaupt ist es faszinierend, Winnerfall, Tricklfall und Dachserfall aus der Nähe zu beobachten und die energetische Kraft des Wassers zu spüren.

Winnerfall
Dachserfall

Dachstein & Stuhlalm

Die Stuhlalm liegt inmitten des Dachsteinmassivs und bietet sich für eine kurze Pause auf der 15. Etappe perfekt an. Das Panorama hinüber ins Tennengebirge oder die Ausblicke auf die steil aufragende Bischofsmütze, an der so viel Klettergeschichte geschrieben wurde, ist einfach phänomenal. Anschließend umrundet der Steig den Gosaukamm bis die Etappe an seiner nördlichen Spitze endet.

Hallstätter See

Eine knappe Stunde nach dem Start der letzten Etappe ist das Ufer des Hallstätter Sees endlich erreicht. Bald schon kann man das kleine Hallstatt in der Ferne ausmachen, das vor allem bei Touristen aus dem asiatischen Raum äußerst beliebt ist. Die Wanderung, auf dieser Etappe nun gänzlich flach, führt immer direkt am Wasser des türkis leuchtenden Sees entlang und spätestens am Zielort angekommen, versteht man auch, warum man Hallstatt einfach gesehen haben muss.

Mein Fazit

Auf knapp 300 Kilometern führt der SalzAlpenSteig von See zu See durch eine beeindruckende Natur. Gerade die Etappen durch die Berchtesgadener Alpen oder die am Fuß des Tennengebirges sind landschaftlich besonders eindrucksvoll mit ihren hohen Bergen und tosenden Wasserfällen.

Fotos: Andreas Gruhle

Andreas Gruhle

Ich bin die meisten Etappen mit den Coolmesh II gewandert, in Kombination mit einem leichten Trailrunningschuh, der mit seiner steifen Sohle trotzdem Halt auf steinigem Untergrund bietet. Wenn man schon leichte Schuhe trägt, müssen die Socken ja nicht zusätzlich auftragen. Die Coolmesh II sind dafür perfekt, da sie sich beim Wandern wie eine zweite Haut anfühlen.

Andreas Gruhle, Gipfelfieber

SalzAlpenSteig Etappenübersicht:

  1. Etappe: Prien am Chiemsee – Grassau (20 km)
  2. Etappe: Grassau – Brachtalm (18 km)
  3. Etappe: Brachtalm – Bergen (9 km)
  4. Etappe: Bergen – Ruhpolding (16 km)
  5. Etappe: Ruhpolding – Inzell (15 km)
  6. Etappe: Inzell – Bad Reichenhall (23 km)
  7. Etappe: Bad Reichenhall – Bischofswiesen (16 km)
  8. Etappe: Bischofswiesen – Ramsau (18,5 km)
  9. Etappe: Ramsau – Königssee (18,5 km)
  10. Etappe: Königssee – Bad Dürrnberg (18 km)
  11. Etappe: Bad Dürrnberg – Golling (14,5 km)
  12. Etappe: Golling – Scheffau (13 km)
  13. Etappe: Scheffau – Abtenau (17,5 km)
  14. Etappe: Abtenau – Annaberg (14 km)
  15. Etappe: Annaberg – Gablonzer Hütte (11 km)
  16. Etappe: Gablonzer Hütte – Gosau (9 km)
  17. Etappe: Gosau – Bad Goisern (14 km)
  18. Etappe: Bad Goisern – Obertraun (17 km)

Zur detaillierten Etappenbeschreibung geht es hier lang >

Andreas Gruhle

Andreas Gruhle schreibt auf seinem Blog-Magazin Gipfelfieber über einfache Bergwanderungen und anspruchsvolle Hochtouren, über Ausrüstungstests und Hüttenempfehlungen.

Mit diesem Sockenmodell von WRIGHTSOCK war Andreas unterwegs:

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